Wie lernt man einen Handstand? Schritt-für-Schritt-Anleitung für Anfänger

Einen Handstand zu lernen ist leichter, als viele denken. Mit den richtigen Vorübungen, Technik-Tipps und etwas Mut kannst du schon nach kurzer Zeit sicher auf deinen Händen stehen.

Wie lernt man einen Handstand? Schritt-für-Schritt-Anleitung für Anfänger

Wie lernt man einen Handstand? Eine umfassende Anleitung für Anfänger

Der Handstand gilt als eine der beeindruckendsten Körpergewichtsübungen – gleichzeitig ist er ein fantastisches Training für Körperspannung, Balance, Mut und Körpergefühl. Das Beste daran: Du musst kein Turnprofi sein, um ihn zu lernen. Mit den richtigen Schritten kann jede:r einen stabilen Handstand aufbauen.

Viele Menschen üben mit Trainer:innen, Tutorials oder gemeinsam mit Freund:innen – manche nutzen sogar Plattformen wie Skill Tandem, um Trainingspartner zu finden, die ähnliche Ziele haben.


1. Mobilität und Warm-up: Die Basis für einen sicheren Handstand

Bevor du auf die Hände gehst, solltest du deine Schultern, Handgelenke und den Rumpf gut vorbereiten. Ein starkes, bewegliches Fundament schützt dich vor Verletzungen und verbessert dein Gleichgewicht.

Empfohlene Aufwärmübungen:

  • Handgelenkskreisen – 20–30 Sekunden pro Richtung
  • Schulteröffner (Arme über Kopf, leichte Dehnung)
  • Katzen-Kuh-Bewegung für die Wirbelsäule
  • Plank-Hold – 20–40 Sekunden zur Aktivierung des Rumpfes

Ein guter Handstand ist zu 50% Technik und zu 50% Körperspannung – und die beginnt schon beim Warm-up.


2. Die richtige Handstand-Technik verstehen

Ein stabiler Handstand sieht elegant aus, weil die Technik stimmt. Je besser du die Grundprinzipien verstehst, desto weniger Kraft brauchst du.

Die wichtigsten technischen Punkte:

  • Gestreckte Arme: Sie sind dein „Gerüst“. Nicht einknicken!
  • Aktive Schultern: Schultern leicht nach oben drücken, um den Körper stabil zu halten.
  • Gerader Rumpf: Bauch und Rücken aktivieren, kein Hohlkreuz.
  • Gestreckte Beine und Zehen: Das verlängert deine Linie und hilft beim Gleichgewicht.
  • Blick auf den Boden: Zwischen den Händen, nicht nach vorne.

Die Technik ist der Schlüssel, um langfristig sicher und entspannt im Handstand zu stehen.


3. Anfängerfreundliche Vorübungen: Schritt für Schritt aufbauen

Niemand startet direkt im freien Handstand. Die besten Fortschritte machst du mit kontrollierten Vorübungen.

3.1. Kräftigung des Oberkörpers

Bevor du auf den Händen balancierst, brauchst du Stabilität:

  • Plank – 30–60 Sekunden
  • Hollow Body Hold – 20–40 Sekunden
  • Pike Push-ups – 5–10 Wiederholungen

Diese Übungen trainieren genau die Muskeln, die du später brauchst.

3.2. Handstand an der Wand (Wall Handstand)

Die Wand ist dein bester Freund beim Handstandtraining. Sie gibt dir Sicherheit und ermöglicht, die Körperlinie zu perfektionieren.

  • Beginne im Wall Walk (mit Füßen zur Wand hochlaufen).
  • Achte darauf, die Rippen einzuziehen und den Körper lang zu machen.
  • Halte den Handstand zunächst 10–20 Sekunden.

Dein Ziel: mindestens 30–40 Sekunden stabiler Wand-Handstand.

3.3. Handstand-Kicks (Kick-ups)

Diese Übung bringt dich langsam in Richtung freier Handstand. Ziel ist nicht, direkt oben stehen zu bleiben, sondern das Gleichgewicht zu finden.

  • Setze die Hände schulterbreit auf den Boden.
  • Kicke mit dem hinteren Bein kontrolliert nach oben.
  • Fange dich mit den Fingern ab (statt umzufallen).

Mit der Zeit entwickelt dein Körper das nötige Gefühl für Balance.


4. Balance lernen: Der Unterschied zwischen „Halten“ und „Stehen“

Balance im Handstand funktioniert vor allem über die Finger. Sie wirken wie kleine Bremsen, die dein Gleichgewicht steuern.

So kontrollierst du den Handstand:

  • Zu weit nach vorne? Drücke mit den Fingern in den Boden.
  • Zu weit nach hinten? Lege mehr Gewicht auf den Handballen.
  • Instabil? Rumpf anspannen und Beine strecken.

Denk daran: Balance fühlt sich am Anfang ungewohnt an. Das ist normal – und verbessert sich schnell.


5. Typische Fehler beim Handstand – und wie du sie vermeidest

Viele Anfänger machen ähnliche Fehler. Wenn du sie kennst, kommst du schneller voran.

  • Hohlkreuz – die Rippen zeigen nach vorne; Lösung: Rumpf aktivieren
  • Zu wenig Schulteraktivität – Arme werden instabil; Lösung: Schultern nach oben drücken
  • Blick nach vorne – führt zu Instabilität; Lösung: Blick zwischen die Hände
  • Zu viel Schwung – macht die Balance schwierig; Lösung: kleine Kick-ups

Korrekte Technik schlägt Kraft – immer.


6. Trainingsplan: In 4–8 Wochen zum stabilen Handstand

Mit regelmäßigem Training kannst du schon in wenigen Wochen große Fortschritte sehen.

Beispiel-Trainingsplan (3× pro Woche):

  • 5 Minuten Handgelenks- & Schulterwarm-up
  • 3× 20–30 Sekunden Plank
  • 2× 20 Sekunden Hollow Hold
  • 5–8 Pike Push-ups
  • 3× 20–40 Sekunden Handstand an der Wand
  • 5× leichte Kick-ups

Entscheidend ist nicht Perfektion, sondern kontinuierliche Wiederholung.


7. Sicherheit: So übst du ohne Verletzungsrisiko

Ein Handstand wirkt spektakulär, ist aber mit der richtigen Vorbereitung sicher und gut kontrollierbar.

  • Übe zunächst auf einer Matte oder im Gras
  • Nutze eine Wand für Stabilität
  • Trainiere in kleinen Schritten
  • Höre auf deinen Körper – keine Schmerzen ignorieren

Und keine Sorge: Umfallen gehört dazu. Lerne nur, sicher abzurollen, dann verlierst du schnell die Angst.


Fazit: Jeder kann einen Handstand lernen

Ein Handstand ist weniger ein Kraftakt als eine Frage der Technik, Geduld und Freude am Üben. Wenn du regelmäßig trainierst, gute Vorübungen nutzt und dich Schritt für Schritt an die Balance herantastest, wirst du schnell Fortschritte sehen.

Und ganz wichtig: Bleib spielerisch! Ein Handstand ist nicht nur eine Übung – er ist ein Moment von Mut, Balance und einer völlig neuen Perspektive.


FAQ: Häufige Fragen zum Handstand

Wie lange dauert es, einen Handstand zu lernen?

Viele schaffen erste freie Sekunden bereits nach 4–8 Wochen konsequentem Training.

Brauche ich viel Kraft für den Handstand?

Nein – moderate Kraft genügt. Technik und Körperspannung sind viel wichtiger.

Ist es gefährlich, Handstand zu üben?

Mit Warm-up, Wandunterstützung und kontrollierten Bewegungen ist das Risiko sehr gering.

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